Wie in der Überschrift bereits angedeutet geht es in meinem heutigen Blog-Beitrag um folgende drei Themen:
– Meinen (kurzen) Open-Beta-Besuch bei LEGO Minifigures Online
– Dem in der Entwicklung befindlichen Survival-Game The Forest
– Der Trennung von Sony Online Entertainment (SOE) und ProSiebenSat.1 Games

Beginnen möchte ich mit:

LEGO Minifigures Online
Trotz anfänglicher Schwierigkeiten (die erforderliche Einverständniserklärung meiner Eltern zur Erstellung einer LEGO-ID war die kleinste Hürde 😀 ) ist es mir schlussendlich doch noch gelungen einen Blick in die Open-Beta des Spiels zu werfen. Zuvor war der Server zwei Tage lang für mich aus irgendwelchen Gründen nicht erreichbar gewesen. Leider musste ich feststellen das ich mir ein vollkommen falsches Bild von dem Game gemacht habe. Es handelt sich nicht um ein typisches MMORPG, sondern eher um einen Diablo-Klon im kindgerechten LEGO-Stil.
Grafisch und steuerungstechnisch ist das Ganze so ausgelegt das es auch problemlos auf Tablets spielbar ist. Das soll aber jetzt keine Kritik sein. Die Grafik bringt den typischen LEGO-Look sehr gut rüber und die Steuerung geht auch flott von der Hand.

Zum Spielprinzip nur so viel: Zu Beginn kann man sich ein Set aus drei vorgegebenen LEGO Minifiguren auswählen. Jede Figur hat eine besondere Angriffs- sowie eine individuelle Spezialfähigkeit. Hinzu kommen figurenspezifische Werte für Lebenspunkte, Verteidigung und einige andere. Alle Figuren kann man natürlich im Laufe des Spiels leveln und aufwerten. Aufgabe im Spiel ist das Erfüllen von Quests in dem man die schlauchartig aufgebaute LEGO-WELT durchläuft und dabei Gegner eliminiert, Kisten plündert, ab und zu mal etwas aus LEGO-Steinen zusammenbaut und alleine bzw. in Gruppe schwerere Bosse erledigt. Im Vordergrund steht ganz klar das Sammeln von XP, Gold und Diamanten, um weitere Minifiguren freizuschalten bzw. zu erwerben. Man spielt immer mit einem Set von drei Figuren, kann aber die Figuren im Set jederzeit gegen andere austauschen.

Wie bereits gesagt, das sieht nicht schlecht aus und spielt sich recht angenehm.
Trotzdem bin ich, zugegebenermaßen nach einem Ersteindruck, doch enttäuscht. LEGO ist für mich das Synonym für bauen und kreativ sein. Da erwarte ich einfach keinen simplen Diablo-Klon mit schlauförmig aufgebauten Leveln. Dazu kommen die wirklich kurz nach Spielbeginn auffälligen Einschränkungen, falls man keine kostenpflichtige Mitgliedschaft in Anspruch nimmt. Da kann man nicht einmal den Chat benutzen und man stößt ständig auf Zonen die nur für Mitglieder zugänglich sind. Da werden sich wohl einige Eltern auf die permanente Nörgelei ihrer Kleinen einstellen dürfen, bis sie dann irgendwann doch entnervt die Kreditkarte zücken.

Fazit: Ein sogenanntes „kostenloses“ Hackn’Slay im Lego-Stil mit permanenten Hinweisen auf die tollen kostenpflichtigen Premiumfunktionen.
Nein danke! Das ist der Marke LEGO eigentlich nicht würdig. 🙁

The Forest
Eigentlich beschäftige ich mich in diesem Blog nicht großartig mit Single-Player-Games und noch weniger mit Alpha-Versionen eines Spiels. Heute mache ich aber doch einmal eine Ausnahme.
Zurzeit sind ja etliche Zombe-Survival-MMOs in der Entwicklung bzw. schon auf dem Markt. Eingie bekannte Vertreter dieses Genre sind zum Beipsiel:
H1Z1
, DayZ, Rust oder Infestation. Was mich aber an all diesen Games bisher gestört hat ist, das es sich bei genauer Betrachtung eigentlich immer nur um PvP-MMO-Shooter handelt. Eigentlich arten diese Spiele immer in reines PvP aus, wo die Zombies nur noch als zusätzlich Staffage durch die Gegend wanken. Mit eigentlichem Survival hat das nix mehr zu tun.
Durch den bekannten Let’s-Player Gronkhh bin ich auf das Survival-Game The Forest gestoßen. Das Game befindet sich noch in einer sehr frühen Alpha-Version und ist momentan auch nur als Single-Player ausgelegt. Aber das Konzept entspricht genau dem was ich mir unter einem „echten“ Survival-Game vorstelle.

Kurz zur Handlung des Spiels:
Man stürzt mit dem Flugzeug über einer abgelegenen Insel ab. Einzige Mitbewohner auf der Insel sind unfreundliche hungrige Kannibalen. Am Anfang nur mit einer kleinen Notaxt aus dem Flugzeug bewaffnet, beginnt der tägliche Überlebenskampf. Es gilt die menschlichen Grundbedürfnisse zu befriedigen und gleichzeitig nicht den Kannibalen in die Hände zu fallen. Ziel ist es so lange wie möglich zu überleben. Es gibt zwar auch noch eine Rahmenstory, aber die ist noch nicht wirklich implementiert.

Der Großteil des Spiels besteht aus Craften, Nahrungsbeschaffung und dem Verstecken. Vom einfachen primitiven Unterstand bis zum Blockhaus mit Palisadenzaun ist bereit vieles möglich. Hier steht wirklich der pure eigene Überlebenskampf im Vordergrund.
Ich möchte hier keine Werbung für das Spiel machen. Wie gesagt es ist noch Alpha und keiner kann sagen ob es wirklich jemals auf den Markt kommt. Aber mir gefällt das Konzept dahinter sehr gut. Auch die Aussage dass man sich später einen Koop-Modus vorstellen könnte, finde ich klasse. Miteinander gefällt mir immer wesentlich besser als gegeneinander. 🙂
Schade das diese Ansicht bei den meisten MMO-Survivalgame-Herstellern noch nicht durchgedrungen ist.

SOE und ProSiebenSat.1 Games
Am 01. Juli 2014 endet die Kooperation von Sony Online Entertainment (SOE) und ProSiebenSat.1 Games. Ab diesem Zeitpunkt übernimmt SOE die Betreuung ihrer MMOs auch für Europa wieder komplett in Eigenregie. Davon betroffen sind unter anderem Everquest II, DC Universe Online, Planetside 2 und einige mehr.
Schade eigentlich. Ich war mit den Leistungen von ProSiebenGames immer sehr zufrieden. Ganz im Gegensatz zu den Leistungen von SOE. Aber darüber habe ich ja bereits in der Vergangenheit mehrfach ausführlich berichtet.

Wie kam es aber nun zu der Trennung?
Es gibt keine offiziellen Erklärungen, aber ich vermute jetzt einfach mal das John Smedley (CEO von SOE) treibende Kraft für diese Trennung war. Bisher durfte Pro7Games ja mehr oder weniger die ollen Kamellen von SOE vertreiben. Großes Wachstum war bei all diesen Spielen, trotz teilweiser massiver Pro7-Fernsehwerbung, nicht mehr zu erwarten. Außerdem war SOE so von der Betreuung des ungeliebten europäischen Marktes verschont. SOE hatte ja schon immer Probleme mit den wesentlich kritischeren europäischen Spielern. Da blieb man lieber beim pflegeleichten amerikanischen und asiatischen Kunden.
Doch jetzt hat SOE mit H1Z1, Everquest Landmark und Everquest Next einige potentielle Zugpferde im Stall, die weltweit einen Haufen Geld einbringen könnten. Diese Gewinne möchte man natürlich soweit wie möglich selber abgreifen und nicht mit irgendwelchen Partnern teilen. Ob das möglicherweise mal wieder zu Lasten der Kunden geht interessiert SOE herzlich wenig.
Außerdem versucht SOE ja immer noch seinen SOE-All-Access-Pass (siehe auch: SOE führt MMO-Flatrate ein) auf dem Markt durchzudrücken. Bei diesem kostenpflichtigen SOE-Flatrate-Abo konnte Pro7Games wohl auch nicht so richtig mit ins Boot geholt werden.

Was bedeutet das für die Zukunft?
Pro7Games hat einige interessante Spiele aus seinem Angebot verloren. So wirklich richtig interessante Games hat man nun leider nicht mehr anzubieten. Daran hat auch der Zukauf von Aeria Games Europe im Februar nichts geändert. Die ganze Spielepalette wirkt jetzt eher wie „Rudis Resterampe“.
SOE macht das was sie immer machen. Sie treffen die Entscheidung die für sie augenscheinlich am besten ist. Profit ist das Wichtigste! Egal ob Partner oder Kunde. Da ist man kompromisslos.
Für den Kunden (besonders den europäischen) ist das Ganze ein Verlust. Nun ist man auf Gedeih und Verderben wieder einmal SOE ausgeliefert. Support, Kundenorientiertheit oder Kommunikation waren noch nie die Stärken dieser amerikanischen Firma. Da wird es in Zukunft wohl leider noch die eine oder andere deftige Überraschung für die Kunden geben.

Das soll es dann für diese Woche mal wieder gewesen sein. 😉

Von Mungan

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