SOE (Sony Online Entertainment) wirbelt zurzeit kräftig seine MMO-Sparte durcheinander. Nach der Ankündigung vier MMOs aus dem Produktsortiment zu entfernen (siehe meinen Blog-Beitrag „Wieder vier MMOs vor dem Aus“ ), folgt nun der nächste Schritt. Am 2. April führt SOE, vorerst nur für den amerikanischen Markt, mit dem sogenannten „All-Access-Pass“ ein neues Bezahl-Modell ein. Ab 14,99$ (Laufzeit 12 Monate) monatlich darf man dann komplett auf alle verfügbaren und zukünftigen MMOs von SOE zugreifen. Zusätzlich soll man monatlich 500 Station-Cash (virtuelle Ingame-Währung von SOE) und 10% Rabatt beim Kauf von Items auf dem Marktplatz erhalten.
Ein guter Deal?
Soviel ich weiß sind mittlerweile alle MMOs von SOE auch als „Free-to-Play“-Variante verfügbar. D.h. dieses Angebot richtet sich sowieso an die Spieler die auch regelmäßig Geld in diese F2P-Spiele investieren. Ich habe mal kurz nach Angeboten für Station-Cash (SC) gesucht. Auf dem freien Markt bekommt man 1500 SC zurzeit für rund 14,- €. Die 10%-Rabatt erhält man dann aber natürlich nicht.
Ob dieses Angebot von SOE lukrativ ist, muss wohl jeder für sich selber entscheiden. Ich persönlich bin froh nicht mehr mit Monatsabos belastet zu sein. Ich genieße die Freiheit jederzeit selbst entscheiden zu dürfen, ob ich bereit bin echtes Geld in ein Spiel zu investieren. Dazu muss mich ein Spiel erst einmal von sich überzeugen und auch einen „fairen“ Ingame-Shop anbieten. Spiele die in ihren Shops „Pay-to-Win“-Items anbieten haben bei mir generell keine Chance.
Momentan bin ich in drei F2P-Spielen (siehe rechter Blogrand „Aktiv in:“)unterwegs. In zweien davon habe ich bereits echtes Geld ausgegeben. Ich erwerbe allerdings immer auch nur zusätzliche Charakterplätze oder zusätzliche Lagerplätze wie Taschen, Truhen oder ähnliches. Die so oft angebotenen kosmetischen Dinge sind überhaupt nicht mein Ding. Allerdings bin ich auch ein Sparfuchs und warte immer auf Sonderangebote. Zuletzt nutzte ich in Warframe einen persönlichen Rabatt von 75% auf den nächsten Einkauf. Statt 44,-€ (die Standard-Shop-Preise bei Warframe sind meiner Meinung nach unverschämt hoch) zahlte ich so für meinen Einkauf nur 11,-€. Das war in drei Monaten Spielzeit auch bisher meine einzige Geldausgabe. Bei SOE hätte ich in der gleichen Zeit bereits automatisch rund 45,-$ ausgegeben.
Sicherlich können, durch solche Spieler wie mich, die jeweiligen F2P-Betreiber ihre Kosten nicht decken, aber ich finde mein Geld auch nicht auf der Straße. 😉 Außerdem gibt es ja viele Andere die mit ganz anderen Ambitionen in solchen Spielen aktiv sind und auch dementsprechend Geld investieren wollen und dies auch können. Für Spieler die in mehreren von SOE betriebenen MMOs gleichzeitig aktiv sind, könnte ein Blick auf dieses neue Abo-Modell möglicherweise interessant sein. Das SC ist ja dann in allen SOE-Spielen nutzbar.
Für SOE sind feste Abonnenten natürlich eine tolle Sache. Somit haben sie immer eine monatliche fest planbare Einnahmequelle für die Kalkulation. Die schwerer einschätzbaren Ingame-Shop-Verkäufe laufen ja trotzdem parallel dazu weiter.
Ob dieses Modell so auch nach Deutschland kommt steht ja noch nicht fest. Hier zulande werden die SOE-Spiele ja von der ProSiebenSat.1 Games GmbH vertrieben. Aber mit einer Einigung ist wohl bald zu rechnen.
[…] SOE herzlich wenig. Außerdem versucht SOE ja immer noch seinen SOE-All-Access-Pass (siehe auch: SOE führt MMO-Flatrate ein) auf dem Markt durchzudrücken. Bei diesem kostenpflichtigen SOE-Flatrate-Abo konnte Pro7Games wohl […]